Farbpsychologie und Symbolik


Blau

Lieblingsfarbe von 38% der Deutschen.

Es symbolisiert: Sympathie, Harmonie, Freundlichkeit, Freundschaft, Treue, Vertrauen, Zuverlässigkeit, Sehsucht, Kälte, Kühle, Phantasie.
Blau ist die Farbe der Ferne. Eine Farbe wirkt um so näher je wärmer sie ist und um so ferner je kälter sie ist. Blau schafft Raum, Perspektive. Alle Farben werden in der Ferne blauer, trüber, sie werden von Luftschichten überdeckt. Wasser und Luft werden als blau empfunden. In unseren Erfahrungen entsteht das Blau aus transparentem. Der größte Gegensatz ist die Erdfarbe Braun das Massive. "Man fährt ins Blaue".
Blau ist die positive Seite der Phantasie, utopische Ideen, die in der Ferne liegen. In alten Redensarten wurde blau mit der Lüge verbunden: "Das Blaue vom Himmel herunterlügen."
Blau ist die Komplementärfarbe zu Orange. Orange ist die heißeste, Blau die kälteste Farbe des Spektrums. Schatten des Sonnenlichts wirken blau (Cézanne, Van Gogh). Schnee schimmert blau. Haut wird blau. Blau ist eine Außenfarbe. Als Raumfarbe ist Blau ungemütlich (in blauen Zimmern wird die Temperatur unterschätzt). Blau in Restaurants läßt Gäste blaß und kränklich erscheinen, blaustichige Speisen wirken leicht verdorben. Kaltes Blau ist symbolisch eine abweisende Farbe: Farbe der Gefühllosigkeit, des Stolzes, der Härte.
Blau bedeutet auch Entspannung, Stille, Ruhe. Es ist der zurückgezogen-selbstgenügsame Moment der Erholung, grün ist der aktive Aspekt, weiß die Abwesenheit aller Aufregung. Blau ist die Farbe der Männlichkeit (früher rot) es sind die kühlen, leidenschaftslosen Tugenden: Mut, Leistung, Sportlichkeit, Selbstständigkeit, Konzentration. Es ist eine Hauptfarbe der Arbeit und des Geistes (nach weiß): Klugheit, Wissenschaft, Genauigkeit, Pünktlichkeit.


Violett

Lieblingsfarbe von nur 1% der Deutschen. Dagegen lehnen 12% sie strickt ab.

Die Farbe des Veilchen wurde als Purpur zur Farbe der Macht und so wurde der Name des Veilchen zum Namen der Gewalt.
Es symbolisiert: Frömmigkeit, Eitelkeit, Extravaganz, das Modische, Unkonventionelle, Aufdringlichkeit, das Unsympathische, Magie, das Künstliche, das Unnatürliche, die Zweideutigkeit, das Unsachliche, die Unsicherheit, die Untreue, der Stolz, der Luxus, das Weibliche, die Empfindsamkeit, der Charme, die Wollust, die Sexualität, die Leidenschaft, das Verführerische, das Unmoralische, das Altmodische, das Verdorbene.
In der evangelischen Kirche ist violett allgemeine Kirchenfarbe. Violett ist die traditionelle Farbe der Theologie. Farbe der Frömmigkeit und des Glauben, der Buße und der Besinnung und der Demut. So wurde das Veilchen das christliche Symbol der Tugend und Bescheidenheit.
Violett, Rosa, Gold sind die Farben der Eitelkeit, zu schön und harmlos um Sünde zu sein.
Violett wird empfunden als Farbe der Extravaganz. Violett ist unkonventionell und originell. Wer Violett trägt will auffallen. Trotz seiner Kühle ist es eine laute Farbe, durch seine Seltenheit aufdringlicher als Rot.
Es gilt als typische Modefarbe. Man assoziiert Kurzlebigkeit, Verschwendung und Gefallsucht.
Violett wird mit Oval verbunden, Sinnlichkeit und Geist, Gefühl und Verstand, Liebe und Entsagung. In der indischen Symbolik ist Violett die Farbe der Seelenwanderung. Violett symbolisiert die unheimliche Seite der Phantasie, die Sehnsucht Unmögliches möglich zu machen. Die Magie.
Es ist das Künstliche, das Stilisierte. Lieblingsfarbe des Jugendstils, die alles Natürliche als kunstlos verachtete. Es ist die einzige Epoche die Violett als Raumfarbe schätzte.
Violett ist die unsachlichste und zweideutigste aller Mischfarben. Je nach Licht ändert sich der Farbeindruck ins bläuliche oder rötliche. Daher gilt sie als Farbe der Täuschung und Untreue. Es ist die Farbe mit der größten Ambivalenz.
In den 70ern ist sie Farbe der feministischen Frauenbewegung geworden. Symbolfarbe der neuen Weiblichkeit, Abgrenzung vom hilflosen Rosa.
Je mehr Schwarz und Violett mit Rot kombiniert wird desto sichtbarer wird das Unmoralische.
Lila, das durch weiß geschwächte Violett gilt als altjüngferlich. Früher, die Farbe unverheirateter Frauen, die für Rosa schon zu alt waren. Jüngferlich gelten auch die typisch violetten Düfte, Lavendel, Veilchen, Rosmarin. Mit den gedeckten Farben Grau, Braun und Schwarz kombiniert gehört es zum Farbklang des Alten und Altmodischen. Farbe des Introvertierten und Verdorbenen.


Rot

Lieblingsfarbe von 20% der Deutschen.

Es symbolisiert: Glück, Freude, Energie, Liebe, Haß, Leidenschaft, Impulsiviät, Zorn, Verführung,
Rot ist eine der drei Urfarben. Die erste Farbe, die in der Sprache der Welt benannt wurde. Das ganz reine Rot, ohne Blau- und Gelbanteile wird Magenta genannt.
Rot ist die Farbe des Blutes. Blut ist der Sitz der Seele, Blutopfer gegen Naturkatastrophen, Seuchen und zum Dank der Götter. Hochzeitspaare wie Neugeborene wurden im Blut kräftiger Tiere gebadet, um die Kraft zu übertragen. Frischem Menschenblut wurde große Heilkraft zugesprochen. Rote Krankheiten wurden mit Blut und anderen roten Elementen behandelt. Die Kraft des Roten sollte Krankheiten wegzaubern. Roter Ausschlag wurde mit dem Auflegen roter Rosenblätter behandelt. Blutstillende Verbände waren rot. Rote Fäden werden im Rahmen des Bindezaubers um kranke Arme oder Beine gebunden. Rote Fäden sollten vor Ungeziefer schützen.
Kleine Kindern setzte man ein rotes Mützchen auf zum Schutz gegen Dämonen oder Blicken des Neids. Rote Kissen oder rote Bänder hatten die gleiche Wirkung. In China tragen heute noch kleine Kinder rot - es ist die Farbe des Glücks. Symbolfarbe des animalischen Lebens. Heute rot - morgen tot.
Rot ist die Symbolfarbe der guten und der schlechten Leidenschaften. Das Blut steigt zu Kopf, man wird Rot vor Verlegenheit, man schämt sich, man ist zornig, hektische Aufregung, Rot sehen... Rosa ist die Liebe und Violett die Sexualität. Je negativer eine Leidenschaft bewertet wird, desto höher ist der Schwarzanteil. Rot kombiniert ergibt das Gegenteil von Liebe, der Hass, daher trägt der Teufel rot und schwarz. Verteufelung der Rothaarigen begann um 1500. Rothaarige waren Hexen oder Huren. Auch rothaarige Männer standen mit dem Teufel im Bunde. Verräter wurden häufig mit roten Haaren gemalt. Rotes Haar - böses Haar. Roter Bart - Teufelsart. Rote Haare - Gott bewahre.
Rot ist die Farbe des Blutes und des Krieges, Rot gibt Kraft, Krieger trugen daher rot oder bemalten sich mit roter Farbe, da der Glaube sagt, dass die Farbe ihre Eigenschaften überträgt.
Als Rotes Herr wird vom Propheten Nhum das Heer Gottes bezeichnet.
Rot ist die Farbe der Justiz, Blut wurde mit Blut gesühnt. Rote Wimpel wurden im Mittelalter am Gerichtstag gehißt. Mit roter Tinte unterschrieb der Richter Todesurteile und auch der Henker trug Rot. Noch heute tragen die hohen Richter Talare aus rote Wolle oder rote Seide je nach Berufstand. In der Kirche ist rot die Farbe des Blutes Christi. An den Passionstagen und den Gedenktagen der Märtyrer sind die katholischen Geistlichen rot gekleidet und die Kirche rot geschmückt.
Genauso wie der Glaube an die Kraft des Blutes ist das Feuer die göttliche Kraft.
Das Feuer vertreibt die Kälte, es reinigt indem es vernichtet, es ist mächtig und läßt keinen widerstehen. Die Flammen streben nach oben gen Himmel. Götter erscheinen in allen Religionen als Feuerwolke, der heilige Geist erscheint als Flamme. Feuer ist Sinnbild des Göttlichen und Heiligen.


Orange

Nach Braun die unbeliebteste Farbe der Deutschen mit 14 %.

In der europäischen Kultur ist Orange immer eine untergeordnete Mischfarbe geblieben.
Es symbolisiert: Das Unsympathische, das Süße, das Aromatische, das Erfrischende, das Billige, die Aufdringlichkeit, das Extrovertierte, das Modische, das Laute, die Nähe, das Vergnügen, das Lustige, die Geselligkeit, der Genuß, die Völlerei, die Energie, die Aktivität, die Aufregung, die Begierde, die Wärme.
In allen Sprachen ist die Farbe identisch mit der Frucht. Auch der Geschmack ist durch sie geprägt. Orange ist eine exotische Farbe geblieben, obwohl das Abendrot und Morgenrot eigentlich Orange ist. Orange wirkt für uns billig weil vieles was Orange ist, Plastik ist. Es gibt keine Naturmaterialien in Orange, daher signalisiert Orange Künstlichkeit. Das traditionelle schlechte Image der Farbe Orange hat sich in den letzten Jahren durch die Werbung und das Produktdesign verstärkt. Mit Plastik kam Orange in die Regale. Orange ist unangenehm grell. Eine klare Modefarbe. Aufdringlichkeit und Extrovertiert und damit auch Angeberei wird mit Orange verbunden. Was aufdringlich ist, ist nah. Orange ist Farbe der Nähe.
Aber auch positive Seiten hat Orange. Es ist die Farbe des Lustigen und des Vergnügten, der Geselligkeit. Orange ist Kombination aus Licht und Wärme. Daher sorgt es für ein angenehmes Raumklima. Nicht grell wie Gelb und nicht schwül wie Rot. Wenn es schmutzig ist ist es nur getrübt und nicht dreckig.
Die bessere Hälfte ist die orangene Hälfte in Spanien. Dionysos der Gott des Vergnügens trägt orangefarbene Kleider.
Orange-Rot-Gelb ist der Farbklang der Energie. Orange steht dem Rot des Feuers am nächsten. Aktivität, Aufregung, Begierde, Wärme, Gefahr.


Gelb

Lieblingsfarbe von 5% der deutschen Männer. Frauen lehnen sie eher ab.

Gelb ist die zwiespältigste Farbe. Einerseits die Sonne und das Licht doch in der Geschichte war sie die Farbe der Geächteten; so blieb sie die Farbe des Egoismusses.
Es symbolisiert: Optimismus, Lebensfreude, das Kleine, Empfindsame, die Naivität, Luxus, Reichtum, Neid, Eifersucht, Geiz, Egoismus, Lüge, Unsicherheit, Gefühllosigkeit, Untreue, bitter, erfrischend, giftig.
Gelb als Sonnenfarbe wirkt heiter, Optimisten haben ein sonniges Gemüt.
Gelb mit Orange und Rot strahlt Lebensfreude aus. Mit Blau und Rosa Freundlichkeit.
Sonnengelb wird als Gelb empfunden obwohl es farblos ist. Je gelber eine Lampe ist desto natürlicher und schöner erscheint sie. Als Lichtfarbe ist Gelb dem Weiß verwandt. Es ist die leichteste der farbigen Farben.
Die Leichtigkeit des Gelbs wird gesteigert durch Rosa. Weiß-Rosa-Gelb die Farbigkeit des Zarten, Kleinen, Empfindsamen, der Naivität. Farbe der Erleuchtung für den Islam. Sprachlich verwandt mit Glühen. Hell bedeutet auch klug.
Gelb wird zu Gold wenn das Schöne und Wertvolle gemeint ist. Die goldene Sonne, "wo gelbe Blumen blühen ist Gold vergraben". Gelbes Haar ist goldenes Haar.
Gelb ist die Farbe der Reife. Gelb wird als Gold idealisiert im goldenen Herbst. Bei den Minnesängern symbolisiert Gelb höchste Beglückung, der Liebe Lohn, die sinnliche Liebe. Safrangelb war auch das Kleid Dionysos, Gott des Weines und der Fruchtbarkeit.
Gelb ist die Farbe des Ärgers, des Neids, der Eifersucht und des Geizes. Gelb ist die Farbe der Galle, die krank wird wenn man sich ärgert. Die Haut wird gelb bei kranker Galle. Gelbsucht.
Das reine Gelb, die Farbe der Erleuchtung wird getrübt durch Beimischung von Schwarz zur Symbolfarbe der Unreinheit. Gelb ist wie Grau Farbe der Unsicherheit. Jede Schattierung mit einer anderen Farbe macht sich sofort als Trübung bemerkbar.
Im Englischen bedeutet "Yellow" feige. Ein unsicheres, gezwungenes Lächeln nennen die Franzosen ein gelbes Lachen. Im Russischen ist ein gelbes Haus ein Irrenhaus.
Gelb ist sauer, erfrischend und bitter, Zitronen sind gelb, Galle ist grün-gelb.
Gelb hat die beste Fernwirkung, da es sich tagsüber wie auch nachts am besten vom Himmel und der Umgebung abhebt. Jedoch wirkt es nah sehr aufdringlich; so wurde es international zu einer Warnfarbe erklärt. Schwarz-gelb sind giftige explosive Zeichen, gelbschwarze Streifen sind Begrenzungsmarkierungen.
Mit der gelben Karte wird man beim Fußball verwarnt. Die gelbe Fahne wird gehißt beim Ausbruch einer Seuche an Bord eines Schiffes. Im Mittelalter hieß die Flagge Pestausbruch.


Grün

Lieblingsfarbe von 12% der Deutschen. Genauso viele nannten Sie aber auch als unbeliebteste.
Es gibt weder ein schönes noch ein häßliches Grün, bei Grün scheiden sich die Geister. Entweder man liebt es oder man haßt es.

Es symbolisiert: Natürlichkeit, Frühling, Hoffnung, Zuversicht, Frische, Gesundheit, Jugend,
Grün ist die Natur, Vegetation. Der Wald ist die grüne Lunge der Großstadt. Der Urwald die grüne Hölle. Die grüne Einsamkeit die Vororte.
Grün ist das Leben, Grün ist der Gegensatz zu welk und dürr.
Grün ist das Frische durch die frische Kräuter. In Getränken verbindet das Frische das Herbe.
Grünes Holz ist noch nasses Holz, grüne Klöße sind aus rohen Kartoffeln.
Grün ist gleichbedeutend mit gesund und Gemüse. Grüner Markt, Grünzeug, Suppengrün.
In China ist Grün die Symbolfarbe für langes Leben und Barmherzigkeit. Genauso im Mittelalter bei den Christen trugen Heilige, die das Prinzip de Lebens verkörpern häufig grün. Johannes der Täufer.
Verschieden Auffassungen von Grün ist abhängig von dem Umgebung. In Europa ist grün alltäglich, hat also nichts mit Wohlstand zu tun. Kann so auch negativ interpretiert werden. In Wüstengebieten ist grün verbunden mit Fruchtbarkeit, Wohlstand und Leben, dem Paradies. Nur positive Assoziationen.
Rot, blau und grün sind die Farben der Dreieinigkeit, Rot ist Gottvater, Blau Gottes Sohn und Grün die Farbe des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist offenbart sich den Auserwählten, folglich wurde Grün zur Farbe der Apostel. Bischöfe sind deren Nachfolger somit ist deren Hut grün. Daher sind an gewöhnlichen Sonntagen grüne Decken an Altar und Kanzel aufgelegt und die Priester tragen grüne Gewänder zur Verbreitung des Heiligen Geistes und des Christentums.
Grün ist der beruhigende Pol zwischen rot und blau. Rot ist trocken, blau ist naß, grün ist feucht. Rot ist aktiv, Blau ist passiv, Grün ist beruhigend. Es steht zwischen dem materiellen Rot und dem geistigen Blau. Grün ist neutral und wirkt beruhigend und sicher.
Grün, Blau, Weiß kombiniert, ist Grün hilfsbereit, ausdauernd und tolerant.
Mit Schwarz, Gelb und Violett wird Grün negativ, Dämonisch und Böse.
Der Grünrock ist seit der Romantik der Teufel in Menschengestalt. Grün, die Farbe des Lebens kombiniert mit Schwarz ist die Farbe des Teufels. Ähnlich wie bei rot und schwarz.


Weiß

Lieblingsfarbe von nur 3% der Deutschen. Nur 0,5% lehnen sie ab.

Physikalisch ist weiß die Summe aller Farben. Weiß hat keinen negativen Zusammenhang, so ist sie die vollkommenste Farbe.
Es symbolisiert: Licht, Glaube, das Ideale, das Gute, der Anfang, das Neue, Sauberkeit, Unschuld, Bescheidenheit, Wahrheit, die Neutralität, die Klugheit, die Wissenschaft, die Genauigkeit.
Weizen gab Weiß seinen Namen. Im Englischen "white" und "wheat", im Schwedischen "vit" und "vete". In anderen Sprachen ist Weiß mit dem Glänzen des Lichtes verwandt. "Bianco" auf italienisch, "Blanc" im Französischen. "Leukos" im Griechischen heißt Leuchten.
Weiße Tiere werden als Gott nahe Lebewesen betrachtet. Zeus erschien Europa als weißer Stier, der Heilige Geist zeigte sich als weiße Taube, Christus ist das weiße Lamm. In Indien sind weiße Rinder die Verkörperung des Lichtes. In China sind Reiher und Ibis heilige Vögel der Unsterblichkeit.
Daher wurde die Farbe der Götter auch Farbe der Priester. Weiß ist die liturgische Farbe der höchsten Festtage in der katholischen Kirche. Auch in Indien und Japan tragen die Priester weiß.
Der Papst trägt als Ranghöchster immer weiß.
In Ägypten war weiß die Farbe der Freude und des Glücks. Es ist ein Kind der weißen Henne sagen die Römer über jemanden der immer Glück hat. Weiß gegen Schwarz, das ist das Gute gegen das Böse, der Tag zur Nacht, Gott gegen den Teufel. Die weißen Magier riefen Gott zu Hilfe.
Weiß ist der Anfang und schwarz das Ende. Die Auferstehung als Beginn des Guten, Überwindung des Unreinen. Im Buddhismus ist es die weiße Lotusblüte, im Christentum Christus der Auferstandene im weißen Kleid, das weiße Ei Symbolik des Anfangs. Eier gibt es an Ostern zum Fest der Auferstehung Christi.
Alles was hygienisch sein soll ist weiß. Sauberkeit ist leicht zu kontrollieren. Arbeitskleidung in Krankenhaus und Lebensmittelgeschäften sind weiß.
Eine weiße Weste haben ist untadeliges Verhalten vorweisen. Wer sich in Rom um ein politisches Amt bewarb mußte der Öffentlichkeit Rede und Antwort stehen und dabei eine weiße Toga tragen. Ein glänzendes Weiß heißt "candidus" auf lateinisch. Kandidaten sind heute noch Bewerber für politische Ämter.
Weiß ist die Farbe der Unschuld. Das weiße Opferlamm, als Symbolbild Christi. Die weiße Lilie heißt Madonnenlilie, als Symbol der unbefleckten Empfängnis Marias. Mit drei weißen Gaben verjagte man Hexen.
Weiß ist die Farbe der Wahrheit. Weiß oder Schwarz. Ja oder nein. Wer Schwarz in Weiß verwandeln möchte versucht das Unmögliche. Einen Mohren weißwaschen oder eine weißen Raben suchen.
Bianca und Blanche sind internationale Mädchennamen. Weiß ist weiblich, wenn es farblos und kraftlos empfunden wird. Kombiniert mit Rosa ist es Sanft, Zart, charmant und sensibel.
Weiß ist die Farbe des Leichten, im Sommer sieht man häufiger weiße Kleidung als im Winter. Sie wirkt luftiger und leichter. Betritt man ein Zimmer mit weißem Boden und schwarzer Decke zieht man automatisch den Kopf ein. Die Decke kommt nach unten. Weiß oben, vergrößert die Räume.
Weiß ist auch das Leere und Unbekannte. Eine weiße Stimme ist im französischen eine tonlose Stimme. Ein weiße Nacht ist eine Nacht ohne Schlaf. Weiße Flecken auf eine Landkarte sind unentdeckte Gebiete. Weiß ist die Farbe der Einsamkeit.
Weiß ist die Farbe des Nordens. Der weiße Tod ist Tod durch Erfrieren. Die Weißrussen gaben als Volksstamm aus dem Norden Weißrussland seine Namen.


Grau

Lieblingsfarbe von 2% der Deutschen. Die Frauen mögen es gar nicht.

Grau ist die Farbe ohne Charakter. Grau ist nicht die Mitte von schwarz und weiß, sondern Mittelmäßig
Es symbolisiert: Die Einsamkeit, Die Trauer, die Bedrängnis, die Leere, die Unfreundlichkeit, das Abweisende, das Eckige, die Kälte, der Winter, Pünktlichkeit, Nachdenklichkeit, die Sachlichkeit, die Funktionalität, die Neutralität, die Dummheit, die Faulheit, die Gefühllosigkeit, die Gleichgültigkeit, die Unsicherheit, das Introvertierte, das Alter, das Alte, das Altmodische, Bescheidenheit, Einfachheit, Billig, die Lüge, das Schlechte, der Geiz.
Es gibt alle Mischungen von grau aber niemals ein strahlendes Grau. Es wird zur Farbe aller trüben Gefühle. Von Langeweile bis Sorge. Die Wirkung von Grau ist abhängig von seiner Umgebungsfarbe.
Unsicherheit. Die vier grauen Weiber die Faust in den Tod treiben wollen sind Sorge, Mangel, Schuld und die Not. Grau ist die Farbe allen Elends. Laß Dir keine grauen Haare wachsen. Gray areas sind Gebiete mit hoher Arbeitslosigkeit in Amerika.
Pflanzen mit grauen Blättern als Symbol der Trauer. Trauernde die nicht zum engsten Familienkreis zählen tragen grau. Rosmarin ist typischer Grabschmuck.
Regen, Nebel, Kälte ohne Schnee, graue Regenmäntel und graue Regenschirme sind an grauen Tagen üblich. Es ist unfreundlich, trübe und langweilig, eckig und abweisend. Graue Zeiten und grauer Alltag.
Grau steht für Pünktlichkeit, Funktionalität und Sachlichkeit, Tugenden die zwar wünschenswert sind aber nicht liebenswert.
Grau ist Neutralität und Bürokratie. Die kleinen grauen Zellen sind das Gehirn, die Nachdenklichkeit.
Grau kombiniert mit hellen Farben ist es sachlich, funktional und neutral. Kombiniert mit dunklen Farben ist es dumm und faul.
Die Sprachliche Nähe zeigt deutlich wie grausam, greulich und gräßlich Grau sein kann.
Grau symbolisiert eine Mentalität ohne Gefühl, zumindest unzugänglich, verschlossen.
Alt und grau ist eine internationale Assoziation, daher das egal welche Haut oder Haarfarbe man hat man wird immer Grau im Alter. In Ehren ergrauen, heißt ohne Schande alt werden. Sich dem Alter stellen.
Grau ist die unbestimmte Ferne. Die graue Vorzeit ist die Zeit der Barbarei. Staub und Asche sind grau. Staub ist das Symbol des Vergessens.
Graue Nahrungsmittel scheinen zwar naturbelassen sind jedoch minderwertig. Graurot ist aus billigstem Mehl. Grau ist die Farbe des Ungenießbaren, des Schimmels. Mit Grau werden daher schlechte Gerüche assoziiert. Grauer wirkt weniger wertvoll als weiß. Marmor oder Nerz zum Beispiel. Eine graue Maus ist ein unscheinbare Person.
Bei Nacht sind alle Katzen grau. Grauzone ist der Bereich zwischen rechtens und verboten. Der graue Markt umgeht Preisbindungen. Graue Importe sind illegal. Der Heimlichkeit folgt gleich die Lüge, daher ist Grau auch gleich Böse und Schlecht. Geiz und Untreue will man auch verheimlichen.
Ein graue Eminenz ist eine Person mit heimlicher Macht, in einer Aura des Unheimlichen. Ein Drahtzieher.
Geister, Kobolde, Erdgeister und Trolle werden auch Graumännchen genannt.


Schwarz

Lieblingsfarbe von 8% der Deutschen. Genau soviel benannten es als Unbeliebteste Farbe.

Es symbolisiert: Dunkelheit, Schmutz, Tod, Leere, Bedrängnis, Einsamkeit, Gefühllosigkeit, Konservativ, Modern, Sachlich, Funktional
Das Ende ist schwarz, schwarze Zähne, schwarz vekohlt. Was tot ist, ist schwarz. Sich schwarz ärgern. Warte bis du schwarz bist. Schwarz ist die Farbe der Trauer, die Farbe der Finsternis, in Sack und Asche gehen, kommt aus dem Israelische, man streut sich Asche über den Kopf und hat ein Sackähnliches Gewand an. Der Verzicht auf farbenfrohe Kleidung und Schmuck ist in allen Kulturen gleich während der Zeit der Trauer.
Schwarz kann jede Symbolik einer Farbe ins Negative kehren. Rot ist die Liebe - Rot und Schwarz ist der Haß. Gelb ist Farbklang und Geselligkeit - Gelb und Schwarz ist Lüge und Egoismus. Blau und Weiß ist Harmonie - Blau und Schwarz bedeutet Härte.
Schwarz-weiß ist eine Kombination von Tatsachen, Objektive Tatsachen, Intelligenz. Was man schwarz auf weiß hat ist wahr. Wer schwarze Zahlen schreibt macht Gewinn. Schwarz ist die Lieblingsfarbe der Designer, die Farbe tritt in den Hintergrund und die Form oder Funktion in den Vordergrund.
Melancholiker hätten schwarzes Blut, wer schwarz malt ist ein Pessimist, ein Black Look ist ein böser Blick in England, genauso wie schwarzer Humor von dort kommt.
Schwarze Füße und schwarze Hände sind schmutzig, jemandem überhaupt nichts gönnen heißt das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnen.
Schwarz wird gleichgestellt mit bösartig, anschwärzen. Blackmail bedeutet Erpressung. Ein Black Guard ist ein Schuft. Das Prinzip der Blackball kommt aus England. Zur geheimen Abstimmung eines Aufnahmenantrags in einen Club werfen die Clubmitglieder schwarze oder weiße Kugeln in eine Urne. Schon eine schwarze Kugel langt zur Ablehnung des Antrags.
Schwarz ist die Farbe des Unglücks. Ein schwarzer Tag oder der Schwarze Freitag 1869 und 1929 in Amerika, 1927 in Deutschland stehen für die verheerenden Aktienabstürze an den Börsen.
Schwarz verweist auf Verbotenes, Unmoralisches. Schwarzarbeit, Schwarzhandel, Schwarz brennen, Schwarzfahren. Schwarze Listen gibt es im Buchhandel und auf dem Geldmarkt.
Schwarz ist die Farbe aller geheimen Organisationen. Legendär ist die schwarze Piratenfahne.
Schwarz gestrichene Räume wirken enger und kleiner als Weiße. Schwarze Möbel beherrschen den Raum. In einer hellen Umgebung sehen sie schnell schäbig aus. Schwarz wirkt nur dann elegant, wenn es makellos ist. Schwarz wirkt schwerer als weiß. Eine dunkle Kiste wirkt robuster als eine helle, und robust assoziiert man mit schwer.